Diese Interviewfragen habe ich per Mail beantwortet:

Pia Brocza1. Bitte stelle dich den Leserinnen kurz vor:

Mein Name ist Pia Brocza, ich bin Tänzerin und Pädagogin für modernen und historischen Tanz sowie für Elementarmusik und außerdem Psychomotorikerin. In diesen Bereichen arbeite ich mit Menschen jeder Altersgruppe. In Niederösterreich unterrichte ich an der Musikschule die Jüngsten in Tanz und Elementarmusik. Mit Erwachsenen arbeite ich im Bereich Historischer Tanz seit 1991 im Rahmen von Kursen und Workshops (Verein zeitenTANZ, PH Wien, Inst. f. Musikwissenschaft der Universität Wien, Bildungshaus Puchberg/OÖ, Tanzleiterakademie NÖ, u.a.m.) und seit 2007 ist als Dozentin für Chladek-Technik in Wien (Ausbildung für Bewegungs- und Tanzpädagogik/IGRC).

2. Wo liegt dein tänzerischer Hintergrund?

Meine Ausbildung begann am Konservatorium der Stadt Wien, wo ich Pädagogik für Modernen Tanz im Chladek-System studierte. Dort lernte ich auch den Historischen Tanz kennen und hatte die Möglichkeit im Ensemble Hof-Dantzer (H. Unfried) mitzutanzen. Weitere wichtige Lehrer für Renaissance- und Barocktanz waren für mich Deda C. Colonna, Barbara Sparti, Kay Sylegard und Evelyn Püfken. Das sind aber nur ein paar Namen aus der Fülle von Menschen – Tänzer*innen, Musiker*innen und Tanzbegeisterte, die mich immer wieder auf Neues stoßen und altes Wissen hinterfragen. Das gilt gleichermaßen für den Historischen wie für den zeitgenössischen Tanz.

3. Was ist dein aktueller, thematischer Tanzschwerpunkt?

Schwerpunkte setze ich in der Arbeit mit Tantz-Art (Ensemble für Historischen Tanz von 1580-1850) sowie in zeitgenössischer Tanzpädagogik. Je nachdem welches Projekt vor der Tür steht, sei es ein Auftritt im Konzert mit Mozarts Musik oder eine Ballveranstaltung im Stil des frühen 19. Jahrhunderts, vertiefe ich mich in die Thematik indem ich mich in die Quellen vertiefe um ein abwechslungsreiches Programm zu erarbeiten.

4. Beschreibe uns bitte für wen und wo (Region) du deine Kurse anbietest?

In Wien und Niederösterreich biete ich regelmäßige Kurse an, mitunter gibt es auch eine Reise ins Ausland, um Seminare abzuhalten.

5. Welche Träume, Wünsche, Visionen hast du in Bezug auf den Tanz?

Im Prinzip hoffe ich einfach darauf, dass sich auch in Zukunft genug Möglichkeiten für mich bieten werden, meine Kenntnisse und Erfahrungen im zeitgenössischen und historischen Tanz vermitteln zu können! Außerdem würde ich mir wünschen, dass es im öffentlichen Raum mehr Gelegenheit gäbe zum Musizieren und Tanzen, ohne besondere Vorkenntnisse und Perfektionsanspruch. Dass die Freude daran größer ist als die Angst, etwas falsch zu machen!

6. Gibt es ein Motto oder Spruch, der für dich wichtig ist?

In diesem Sinne (tanzen ohne Perfektionsanspruch) halte ich es gerne mit Meletaon, dem Autor des Buches Von der Nutzbarkeit des Tanzens aus dem Jahr 1713: „Bemühe dich nicht viel dem Maître gleich zu springen, das Tanzen muss der Welt weit bessern Nutzen bringen.

7. Was ist deine nächste Tanzveranstaltung?

Im Herbst biete ich in Zusammenarbeit mit zeitenTANZ wieder einige Kurse und Wochenendseminare an, die sowohl historische Bühnentänze als auch den geselligen Kontratanz vermitteln. Am 11. Und 12. Oktober gibt es z. B.. ein Seminar für Renaissancetanz: Bassa Pompilia, ein Paartanz, der 1581 aufgeschrieben wurde und alle wichtigen Schritte dieser wichtigen Tanzepoche vermittelt!

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