Datum
25 Januar 2019 - 19:30 - 27 Januar 2019 - 12:30
Veranstaltungsort
Referierende

Seminarreihe Sakraler Tanz - Tanz als spirituelle Praxis

"Eins zu werden mit dem Schritt, das hat die gleiche Wirkung wie das Einswerden mit dem Atem oder dem Laut. Der Körper ist das Instrument in dem Gott erklingt" (Willigis Jäger).

GlasfensterSchon immer haben die Menschen in ihren spirituellen Übungen versucht, den flüchtigen Geist an den Körper zu binden. Fast alle spirituellen Wege setzen deshalb beim Körper an. Die körperliche Gebärde oder Bewegung dient als Fokus der Bewusstseinssammlung. Die Arbeit der Referentin in dieser Seminarreihe ist inspiriert von Willigis Jägers Vision der integralen Spiritualität, die den großen Erfahrungsschatz der östlichen und westlichen Weisheit und ihrer Übungswege miteinander vereint.

Die Seminare beschäftigen sich mit zentralen Themen des Menschseins als Impuls auf dem Weg der geistigen Entwicklung. Geboten wird eine weite Perspektive aus Gebetsformen und Texten: den Psalmen, der christlichen Mystik, den Weltreligionen, dem Kirchenjahr und dem Lebenszyklus. An jedem Wochenende wird ein Themenkomplex inhaltlich und bewegungsmäßig erarbeitet.

Das Bewegungsprogramm beinhaltet Beispiele aus den Kreistanztraditionen der Länder Ost -und Südosteuropas, Indiens, der jiddischen Kultur und der Roma sowie Gebetstänze zu klassischer und sakraler Musik aus dem Archiv von Bernhard und Maria Gabriele Wosien.

Die Teilnehmenden begeben sich auf einen Übungsweg der inneren Sammlung, der von Lebensfreude, Ehrfurcht und der Erfahrung des verwurzelt Seins im göttlichen Urgrund gekennzeichnet ist. Die kontinuierliche Teilnahme wird empfohlen. Die Seminare sind einzeln zu buchen.

Das sagen die TeilnehmerInnen....

 

Themen:

  • Tanzbilder des Weges - Ursymbol des Gehens mit Gott

Das Buch der Psalmen zählt zur biblischen Weisheitsliteratur und spiegelt die Erfahrungen des Gehens mit Gott in 150 großartigen poetischen Texten wieder. Die Psalmen schenken uns Worte, die innere Befindlichkeiten in archetypischen Bildern sprachfähig machen und uns je nach Lebenssituation und Alter immer wieder neu ansprechen können. Inspiriert von Psalm 1 begeben wir uns auf die Spuren weisheitlicher Wege und folgen tanzend meditierend einem Heilsbogen, der nach der Erfahrung des israelitischen Gottesvolkes zuletzt in ein großes Finale des Jubels mündet.

  • Tanzbilder der Einkehr - Innehalten, Sehnsucht, VerbundenSein

Das Gefühl des getrennt Seins vom Urgrund gilt als die tiefste Ursache des menschlichen Leidens. In den Texten der Mystiker/ innen, aber auch in den Psalmen wird die Sehnsucht nach Gottesnähe eindrucksvoll thematisiert. Innehalten, der Sehnsucht in Wort und Tanz begegnen und die Spurensuche nach Erfüllung, werden Inhalte dieses Wochenendes sein. Als Übungsweg im Sinne einer christlichen spirituellen Praxis steht der Sakrale Tanz in der Tradition des Herzensgebets, einer Gebetspraxis der Wüstenväter, die einen Zustand des "In Gott Sein" zum Ziel hat.

  • Tanzbilder der Erneuerung – Aufbruch, Lebenskraft, Zuversicht

In der hebräischen Bibel gibt es zahlreiche Belegstellen über den Geist, die Ruach.Sie schwebt am Anfang der Schöpfung über die Urflut. Sie ist die dynamische Kraft, die besonders in Umbruchzeiten als Kraft des Aufbruchs wirkt und seit Ägypten den Rettungsprozess vorantreibt. In der Pfingstikone senkt sich der Geist in Form von Feuerzungen auf die Apostelschaft, damit sie entflammt bzw. begeistert werde in der Nachfolge Christi. Im tänzerischen Nachvollzug der weisheitlichen Texte und Bilder und vor dem Hintergrund der aufsteigenden Lebenskräfte in der Natur, wollen wir die Erneuerungskraft des Geistes und des Lebens feiern.

  • Tanzbilder der Wandlung – Jahreskreis und Lebenskreis

„Die Gelassenheit entsteht in erster Linie aus der Erkenntnis, dass das Leben so ist wie es ist und nichts anderes: Verwandlung“ (Giorgos Seferis)
Seit jeher haben die Menschen Tanz und Ritual benutzt um sich selbst als Teil des Naturkreislaufs zu begreifen und seine Gesetzmäßigkeiten zum Ausdruck zu bringen. In den Kreis-und Reigentänzen Südosteuropas sind uns bis heute zahlreiche Beispiele erhalten geblieben. Die äußeren Vorgänge der Natur mit dem inneren Lebensprinzip in Verbindung zu bringen und den Wandel tanzend zu meditieren, werden Inhalte dieses Wochenendes sein. Zudem werden uns großartige Bilder des Wandels aus der Kathedrale von Chartres auf dem Weg begleiten.  

  • Tanzbilder der Fülle – Lob und Dank

Lobpreis ist eine Antwort auf Schönheit, auf Gnade und auf Freude. Das biblische Psalmenbuch als Antwort des Volkes Israel auf seine Erfahrungen mit Gott, endet mit dem großartigen Schlussvers: Alles was atmet, lobe den Herrn! - Nach Meinung des Psalms liegen Ziel und Vollendung des Lebens im Bejahen von Gottes Gegenwart, nicht um etwas zu erhalten, sondern aus Staunen, Dankbarkeit und Freude. Zur festlichen Zustimmung zum Leben als einer allen gemeinsamen Gabe will der Psalm alle Lebewesen vereinen. Das Seminar lädt herzlich dazu ein unsere Teilhabe am Ganzen tanzend meditierend zu feiern und der Freude am Leben Ausdruck zu verleihen.

  • Der gute Hirte - Tanzbilder des Vertrauens

Der Psalm 23 vom guten Hirten vergleicht das Leben des Menschen mit einer Wanderung unter Gottes Führung. In der christlichen Tradition ist er wohl einer der bekanntesten und populärsten Bibelstellen überhaupt. Ausgehend von Psalm 23 werden wir mit Tanz und Gebärde Bilder des Vertrauens in uns lebendig werden lassen um jene Wirklichkeit, die Juden, Christen und Muslime „Gott“ nennen, als gemeinsames Lebensfundament zu begreifen.

  • Tanzbilder der Freude

Das Leben tanzen im wachsenden Licht des Frühlings, der Freude über die Auferstehung Raum geben, im Geist der Liebe lebendig werden.

Seminarzeiten: jeweils Freitag von 19.30 bis Sonntag, 12.30 Uhr

Termine: auf Anfrage

 

Veranstaltungstyp
Wochenendseminar