Tanzfeuer-piry-krakow-protraitAus allen Himmelsrichtungen waren wir gekommen. Osten, Norden, Westen und Süden. Nach Großrußbach waren wir gekommen um Piry Krakow mit ihren Romatänze kennen zu lernen oder wieder zu erleben. Und um von hier aus eine gemeinsame Reise zu unternehmen in die Kultur eines uralten europäischen Volksstamms mit Migrationshintergrund, einer Minderheit, die bis heute mit Vorurteilen und Intoleranz zu kämpfen hat.

Aber auch eine Reise durch Osteuropa und den Balkan, eine Reise in die Vergangenheit, aus der die wunderbare Musik herüber tönt, sollte es werden.

Piry Krakow versteht es, weit mehr als Tanzschritte und rhythmische Bewegung zu unterrichten. Zu der großartigen Musik kommt eine geballte Ladung an Geschichte und Gegenwart, an Gehörtem und selbst Erlebtem, ohne Romantik und frei von Klischees.

Die Vielschichtigkeit und scheinbar ausweglose Komplexität der heutigen Situation der Roma in Europa wurde uns auf sehr berührende Weise bewusst.

Das überdurchschnittliche Engagement von Einzelnen zeigt beispielhaft welche Möglichkeiten zur Verbesserung der Lage bestehen. *)

Tanzend in die Welt von Vorurteilen, Halbwahrheiten und völlig Unbekanntem einzutauchen, sich dabei berühren zu lassen und von der Musik und dem Lebensgefühl mitgerissen zu werden, waren für mich faszinierend und begeisternd.

Nach zwei Tagen war unsere Reise auch schon wieder viel zu schnell vorbei und wir zerstreuten uns, gleich wie wir gekommen waren, in alle Himmelsrichtungen.

Danke Piry, für die beglückende und informative Reise. Ich freue mich schon auf eine weitere Reise, zu der ich aus weiß Gott welcher Himmelsrichtung bestimmt wieder kommen werde!

Nikolaus Böhm
Nikolaus und Eva

 

 

 

 

 

*) Anmerkung d. Redaktion:
Projekte von Ida Kelarova mit Roma-Jugendlichen und der tschechischen Philharmonie: 

https://www.youtube.com/watch?v=gmuUiw-PFuA
https://www.youtube.com/watch?v=Ou80g_Reu3Q

Mehr Info zum Thema Roma: Literatur, DVD, Musik,etc.