Die folgenden Interviewfragen habe ich schriftlich beantwortet:Susanne Bender

Bitte stelle dich kurz vor: 

Ich bin Susanne Bender, lebe in München in einem Dreigenerationenhaus, weil ich seit September 2018 Großmutter bin. 1983 kam ich mit einem M.A. in Tanztherapie aus Amerika zurück und habe zunächst in Deutschland, dann in Europa und auch noch in China die Tanztherapie mit aufgebaut. Seit 1986 bilde ich in meinem anerkannten Institut EZETTHERA in Systemischer Tanztherapie aus. Daneben arbeite ich in der Neurologie in Bad Tölz als Tanztherapeutin und bin mit meiner eigenen Praxis als Tanztherapeutin und Supervisorin tätig. Im Mai 2019 wird mein siebtes Buch (Grundlagen der Tanztherapie) veröffentlicht.

Wo liegt dein tänzerischer Hintergrund?

Ich habe mit fünf Jahren mit Ballett begonnen, in meiner Jugend habe ich Standard-, Latein- und Formationstanz gemacht. In meinem Sportstudium an der Sporthochschule Köln war mein Schwerpunkt Tanz. Dies bedeutete in den 1970er Jahren viel Experimentelles, was mich dann schließlich zur Tanztherapie gebracht hat.

Was ist dein aktueller, thematischer Tanzschwerpunkt?

Mir geht es immer um den persönlichen, inneren Ausdruck im Tanz. Das ist für mich das eigentlich Ästhetische. So können mich Laien in ihrer Authentizität manchmal mehr berühren als Profitänzer, die in der Technik verharren.

Beschreibe uns bitte für wen und wo (Region) du deine Kurse anbietest?

In München und Wien wird eine vierjährige, berufsbegleitende Ausbildung in Tanztherapie angeboten, die allen Menschen eine neue berufliche Perspektive gibt, die den Körper und seinen Ausdruck in die therapeutische Arbeit integrieren möchten. Ebenfalls in München werden am EZETTHERA Kurse und Workshops für Menschen angeboten, die sich über Bewegung und Tanz erfahren wollen, ihre Potenziale entwickeln möchten, altes Leiden hinter sich lassen, ihren Körper wieder spüren, in einer Gemeinschaft aufgehoben sein oder einfach Spaß haben wollen. In Salzburg gibt es eine Supervisionsgruppe für Tanztherapeutinnen. Eine weitere Supervisionsgruppe ist in Vorarlberg in der Planung.

Welche Träume, Wünsche, Visionen hast du in Bezug auf den Tanz?

Es wäre schön, wenn der Tanz wieder mehr einen integrierten Anteil im menschlichen Leben und der Gesellschaft bekommen würde, sich also seiner Ursprünge besinnt. Tanz nicht als isolierte Kunstform, die von Tänzern ausgeführt wird, sondern Tanz aus Ausdruck des Lebens, als Bewältigungsmöglichkeit in herausfordernden Lebenssituationen und als Bindeglied zwischen Menschen.

Gibt es ein Motto oder Spruch, der für dich wichtig ist?

Wir alle tanzen jeden Tag die Choreografie unseres Lebens, d.h. wir sind jederzeit in der Lage, ihr eine andere Richtung zu geben, wenn die Schritte sich nicht mehr richtig anfühlen.

 

20.-23.06.2019 Die Göttinnen tanzen https://www.tanztherapie-zentrum.de/schedule.php?cid=1&pid=&scid=435

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